Was ist die Ertragswertmethode und welche Vor- und Nachteile hat sie bei der Unternehmenswertung?

Die Ertrags­wert­me­tho­de ist eine Metho­de zur Bewer­tung von Unter­neh­men, bei der der Wert des Unter­neh­mens anhand sei­ner zukünf­ti­gen Ertrags­aus­sich­ten bestimmt wird. Die Ertrags­wert­me­tho­de basiert auf der Annah­me, dass der Wert eines Unter­neh­mens dem zukünf­ti­gen Ertrag ent­spricht, den das Unter­neh­men erwar­ten kann.

Um den Ertrags­wert zu bestim­men, wer­den in der Regel die zukünf­ti­gen Cash­flows des Unter­neh­mens pro­gnos­ti­ziert und mit einem ange­mes­se­nen Dis­kon­tie­rungs­fak­tor abge­zinst, um sie auf den heu­ti­gen Wert zu brin­gen. Der Ertrags­wert des Unter­neh­mens wird dann als der heu­ti­ge Wert der zukünf­ti­gen Cash­flows berechnet.

Die Ertrags­wert­me­tho­de hat eini­ge Vor- und Nach­tei­le bei der Unternehmensbewertung:

Vor­tei­le:

  • Berück­sich­ti­gung zukünf­ti­ger Ertrags­aus­sich­ten: Die Ertrags­wert­me­tho­de berück­sich­tigt die zukünf­ti­gen Ertrags­aus­sich­ten des Unter­neh­mens, die einen wich­ti­gen Fak­tor für den Wert des Unter­neh­mens darstellen.
  • Fle­xi­bi­li­tät: Die Ertrags­wert­me­tho­de ermög­licht es, unter­schied­li­che Annah­men über die zukünf­ti­gen Cash­flows und den Dis­kon­tie­rungs­fak­tor zu machen, um den Ein­fluss die­ser Annah­men auf den Ertrags­wert zu beurteilen.

Nach­tei­le:

  • Abhän­gig­keit von Pro­gno­sen: Die Ertrags­wert­me­tho­de ist abhän­gig von den Pro­gno­sen der zukünf­ti­gen Cash­flows, die mit Unsi­cher­hei­ten ver­bun­den sind. Feh­ler­haf­te Pro­gno­sen kön­nen zu fal­schen Ergeb­nis­sen führen.
  • Schwie­rig­keit bei der Bestim­mung des Dis­kon­tie­rungs­fak­tors: Der Dis­kon­tie­rungs­fak­tor, der ver­wen­det wird, um die zukünf­ti­gen Cash­flows auf den heu­ti­gen Wert zu brin­gen, ist schwer zu bestim­men und kann auf sub­jek­ti­ven Annah­men basieren.
  • Ein­schrän­kun­gen bei der Berück­sich­ti­gung von unter­neh­mens­spe­zi­fi­schen Fak­to­ren: Die Ertrags­wert­me­tho­de berück­sich­tigt nicht unbe­dingt die spe­zi­fi­schen Eigen­schaf­ten des Unter­neh­mens, son­dern basiert auf den zukünf­ti­gen Cash­flows des Unter­neh­mens. Dies kann dazu füh­ren, dass wich­ti­ge unter­neh­mens­spe­zi­fi­sche Fak­to­ren, die den Wert des Unter­neh­mens beein­flus­sen, nicht berück­sich­tigt werden.

Ins­ge­samt ist die Ertrags­wert­me­tho­de eine gän­gi­ge Metho­de zur Bewer­tung von Unter­neh­men, die die zukünf­ti­gen Ertrags­aus­sich­ten des Unter­neh­mens berück­sich­tigt und fle­xi­ble Annah­men ermög­licht. Sie hat jedoch auch ihre Ein­schrän­kun­gen und ist abhän­gig von den Pro­gno­sen der zukünf­ti­gen Cash­flows, die mit Unsi­cher­hei­ten ver­bun­den sind. Sie soll­te daher in Kom­bi­na­ti­on mit ande­ren Bewer­tungs­me­tho­den ver­wen­det wer­den, um eine mög­lichst genaue Bewer­tung zu erhalten.