Sorgt sich jeder um sich selbst, ist für alle gesorgt? Eine kritische Betrachtung des Ansatzes

In unse­rer Gesell­schaft gibt es immer wie­der die For­de­rung, dass jeder selbst Ver­ant­wor­tung für sein Leben über­neh­men und sich um sei­ne eige­nen Bedürf­nis­se küm­mern soll­te. Die­ser Ansatz geht davon aus, dass wenn jeder sich um sich selbst küm­mert, die Gesell­schaft ins­ge­samt bes­ser funk­tio­niert und für alle bes­ser ist. Aller­dings gibt es auch Kri­tik an die­sem Ansatz, da er nicht immer alle sozia­len und öko­no­mi­schen Pro­ble­me löst und dass es not­wen­dig ist, dass man­che Men­schen oder Grup­pen zusätz­li­che Unter­stüt­zung benö­ti­gen, um ihre Bedürf­nis­se zu erfüllen.

Ein Bei­spiel dafür ist die Armut. Wenn jeder sich um sei­ne eige­nen Finan­zen küm­mert, wird es sicher­lich Men­schen geben, die es schaf­fen, ihre Bedürf­nis­se zu erfül­len und sich ein gutes Leben zu leis­ten. Aller­dings gibt es auch Men­schen, die auf­grund von Umstän­den wie feh­len­der Bil­dung, ras­sis­ti­scher Dis­kri­mi­nie­rung oder feh­len­den Job­mög­lich­kei­ten in ihrer Regi­on, nicht in der Lage sind, ihre Bedürf­nis­se zu erfül­len und in Armut leben müs­sen. Die­se Men­schen benö­ti­gen zusätz­li­che Unter­stüt­zung, um ihre Bedürf­nis­se zu erfül­len, wie zum Bei­spiel Bil­dungs- und Job­mög­lich­kei­ten, sozia­le Siche­rungs­sys­te­me und Wohnungsunterstützung.

Ein wei­te­res Bei­spiel ist die Gesund­heit. Wenn jeder sich um sei­ne eige­ne Gesund­heit küm­mert, wer­den es sicher­lich Men­schen geben, die es schaf­fen, ihre Bedürf­nis­se zu erfül­len und ein gesun­des Leben zu füh­ren. Aller­dings gibt es auch Men­schen, die auf­grund von Umstän­den wie feh­len­der Zugang zu Gesund­heits­ver­sor­gung, feh­len­der Bil­dung über gesun­de Lebens­wei­se oder Umwelt­be­din­gun­gen, nicht in der Lage sind, ihre Bedürf­nis­se zu erfül­len und gesund zu blei­ben. Die­se Men­schen benö­ti­gen zusätz­li­che Unter­stüt­zung, um ihre Bedürf­nis­se zu erfül­len, wie zum Bei­spiel Zugang zu Gesund­heits­ver­sor­gung, Bil­dung über gesun­de Lebens­wei­se und Unter­stüt­zung bei der Ver­bes­se­rung von Umweltbedingungen.

Es ist also klar, dass der Ansatz „Sorgt sich jeder um sich selbst, ist für alle gesorgt” nicht immer aus­rei­chend ist, um alle sozia­len und öko­no­mi­schen Pro­ble­me zu lösen. Es gibt immer Men­schen und Grup­pen, die auf­grund von bestimm­ten Umstän­den zusätz­li­che Unter­stüt­zung benö­ti­gen, um ihre Bedürf­nis­se zu erfül­len. Daher ist es wich­tig, dass wir als Gesell­schaft uns um die Bedürf­nis­se aller küm­mern und uns nicht nur auf den Ansatz „Sorgt sich jeder um sich selbst” ver­las­sen. Wir müs­sen auch ande­re Ansät­ze in Betracht zie­hen, wie zum Bei­spiel sozia­le Siche­rungs­sys­te­me und staat­li­che Unter­stüt­zung, um sicher­zu­stel­len, dass alle Men­schen die Mög­lich­keit haben, ihre Bedürf­nis­se zu erfül­len und ein gutes Leben zu führen.