Gründungspflichten

ANFORDERUNGEN AN DEN GRÜNDER

Nach der Pla­nungs- und Ori­en­tie­rungs­pha­se der Exis­tenz­grün­dung müs­sen ver­schie­de­ne admi­nis­tra­ti­ve Auf­ga­ben erle­digt wer­den. Die Auf­ga­ben bzw. Grün­dungs­pflich­ten sind abhän­gig von den behörd­li­chen bzw. gesetz­li­chen Erfor­der­nis­sen der jewei­li­gen Existenzgründung.

Des­halb unter­schei­den wir im Fol­gen­den zwischen:
– grund­le­gen­den Anforderungen,
– unter­neh­mens­spe­zi­fi­schen Anfor­de­run­gen und
– bran­chen­ab­hän­gi­gen Anforderungen.

 

Zugrun­de lie­gen­de Pflich­ten bzw. Anfor­de­run­gen erge­ben sich aus fol­gen­den Rechtsgrundlagen:

GRUNDLEGENDE ANFORDERUNGEN / GRÜNDUNGSPFLICHTEN

– Gewer­be­an­zei­ge: § 14 Abs. 1 GewO
– Steu­er­li­che Anmel­dung: § 138 AO
– Mit­glied­schaft bei einer Berufs­ge­nos­sen­schaft: § 192 SGB VII
– Ver­si­che­rung bei der Berufs­ge­nos­sen­schaft: § 3 Abs. 1 Nr. 1 SGB VII

UNTERNEHMENSSPEZIFISCHE ANFORDERUNGEN / GRÜNDUNGSPFLICHTEN

– Bean­tra­gung einer Betriebs­num­mer: § 28a Abs. 3 Satz 1 Nr. 6 SGB IV
in Ver­bin­dung mit §5 Abs. 5 1. HS DEÜV
– Rechts­form­ab­hän­gi­ge Pflich­ten: §7, § 10 Abs. 1 Satz 1 GmbHG
– Aus­län­der­recht­li­che Pflich­ten: § 21 AufenthG

BRANCHENABHÄNGIGE ANFORDERUNGEN / GRÜNDUNGSPFLICHTEN

(nach­fol­gen­de Auf­zäh­lung ist nicht vollständig)
– Ein­tra­gung in die Hand­werks­rol­le: § 6, § 7, § 10, § 18 HwO
– Erlaub­nis bei Alko­hol­aus­schank: § 2 Abs. 1 GastG, ThürGastG
– Erlaub­nis bei der Her­stel­lung von Waf­fen, ggf. Anlagenherstellung
– beson­de­re Sach­kun­de­nach­wei­se für ver­schie­de­ne Handelsbereiche
– Unter­rich­tung durch IHK und Nach­weis bei Gast­stät­ten und Hotels
– Geneh­mi­gungs­pflicht im Verkehrsgewerbe
– Erlaub­nis nach § 34c GewO für Mak­ler und Vermittler
– Erlaub­nis nach § 34c GewO für Bau­trä­ger und Baubetreuer
– Unbe­denk­lich­keits­be­schei­ni­gung für Automatenaufsteller
– bei Fahr­schu­len Prü­fung TÜV  & per­sön­li­che Voraussetzungen

Die durch­schnitt­li­che (Brutto-)Zeit, die zur Erle­di­gung aller behörd­li­chen bzw. gesetz­li­chen Anfor­de­run­gen benö­tigt wird, beträgt in Deutsch­land ca. 15 Tage. Dar­in sind noch nicht die Zei­ten berück­sich­tigt, die ein Grün­der zur Bean­tra­gung von Finan­zie­rungs- oder För­der­mit­teln benötigt.

Wer­den Mit­ar­bei­ter ein­ge­stellt, ist der Exis­tenz­grün­der Arbeit­ge­ber. Arbeit­ge­ber haben für den Schutz ihrer Arbeit­neh­mer am Arbeits­platz zu sor­gen und Arbeits­un­fäl­le, Berufs­krank­hei­ten sowie arbeits­be­ding­te Gesund­heits­ge­fähr­dun­gen zu ver­hü­ten (Für­sor­ge­pflich­ten des Arbeitgebers).

Dazu müs­sen sie ab einer bestimm­ten Betriebs­grö­ße Fach­kräf­te für Arbeits­si­cher­heit und Betriebs­ärz­te sowie gege­be­nen­falls Sicher­heits­be­auf­trag­te bestel­len. Zur Info: Die Bun­des­re­gie­rung hat die Neu­ver­öf­fent­li­chung der Betriebs­si­cher­heits­ver­ord­nung beschlos­sen. Arbeit­ge­ber haben vie­le Pflich­ten und müs­sen eini­ge Gesetz­mä­ßig­kei­ten beach­ten, wie z.B. das neue Min­dest­lohn­ge­setz 2015 und des­sen wei­te­re Anfor­de­run­gen an die Doku­men­ta­ti­on und Verwaltung.

Wei­te­re, zu beach­ten­de Gesetz­mä­ßig­kei­ten sind z.B. das Kün­di­gungs­schutz­ge­setz ab 10 Mit­ar­bei­ter, das zuguns­ten des Arbeit­neh­mers bei der Been­di­gung von Arbeits­ver­hält­nis­sen wirkt oder die Mög­lich­keit zur Grün­dung eines Betriebs­ra­tes, die bei min­des­tens fünf wahl­be­rech­tig­ten Beschäf­tig­ten mög­lich ist und den Mit­ar­bei­tern Mit­spra­che- und Infor­ma­ti­ons­rech­te einräumt.

Zur Bewäl­ti­gung der Grün­dungs­pflich­ten und ins­be­son­de­re der Pflich­ten als Arbeit­ge­ber soll­te Unter­stüt­zung (bspw. in Form des Grün­dungs­coa­chings) in Anspruch genom­men werden.

 

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