Was ist der Gini-Koeffizient?

Der Gini-Koef­fi­zi­ent ist ein Maß für die Ver­tei­lungs­un­ter­schie­de inner­halb einer Bevöl­ke­rung. Es wird ver­wen­det, um die Ein­kom­mens­un­gleich­heit inner­halb einer Gesell­schaft zu mes­sen. Der Wert des Gini-Koef­fi­zi­en­ten reicht von 0 bis 1, wobei 0 für voll­stän­di­ge Gleich­ver­tei­lung und 1 für voll­stän­di­ge Ungleich­ver­tei­lung steht. Ein hoher Gini-Koef­fi­zi­ent zeigt eine hohe Ein­kom­mens­un­gleich­heit und eine nied­ri­ge­re sozia­le Mobi­li­tät an. Ein nied­ri­ger Gini-Koef­fi­zi­ent zeigt hin­ge­gen eine höhe­re sozia­le Mobi­li­tät und gerin­ge­re Ein­kom­mens­un­gleich­heit an. Eine hohe Ein­kom­mens­un­gleich­heit kann Aus­wir­kun­gen auf die Gesell­schaft haben, wie z. B. sozia­le Unru­hen, erhöh­te Kri­mi­na­li­tät, gerin­ge­re Lebens­er­war­tung und gerin­ge­re Bil­dungs­er­fol­ge, sowie ein gerin­ge­res Wirtschaftswachstum.

Län­der mit hohen Gini-Koef­fi­zi­en­ten ten­die­ren dazu, eine grö­ße­re Ein­kom­mens­un­gleich­heit zu haben, wobei ein klei­ner Teil der Bevöl­ke­rung einen gro­ßen Anteil des Gesamt­ein­kom­mens besitzt. Dies kann zu einer gerin­ge­ren sozia­len Mobi­li­tät, einer höhe­ren Armut, gerin­ge­ren Bil­dungs- und Gesund­heits­er­geb­nis­sen und einer höhe­ren Kri­mi­na­li­täts­ra­te füh­ren. Län­der mit nied­ri­gen Gini-Koef­fi­zi­en­ten haben hin­ge­gen eine gerin­ge­re Ein­kom­mens­un­gleich­heit, was zu einer höhe­ren sozia­len Mobi­li­tät, einer nied­ri­ge­ren Armut, bes­se­ren Bil­dungs- und Gesund­heits­er­geb­nis­sen und einer nied­ri­ge­ren Kri­mi­na­li­täts­ra­te füh­ren kann.

Es gibt jedoch auch Län­der, die trotz einer hohen Ein­kom­mens­un­gleich­heit, einen hohen Wohl­stand und Lebens­qua­li­tät auf­wei­sen, sowie Län­der mit nied­ri­ger Ein­kom­mens­un­gleich­heit, aber nied­ri­gem Wohl­stand und Lebens­qua­li­tät. Ein hoher Gini-Koef­fi­zi­ent ist also nicht unbe­dingt ein Indi­ka­tor für eine schlech­te Ent­wick­lung eines Lan­des. Ande­re Fak­to­ren wie poli­ti­sche und wirt­schaft­li­che Sta­bi­li­tät, Bil­dung und Gesund­heits­sys­tem, sowie die Ver­füg­bar­keit und Qua­li­tät von Arbeits­plät­zen sind auch von gro­ßer Bedeutung.